Als Astronomen im Jahr
1995 Sterne entdeckten, die älter zu sein schienen als das Universum selbst,
kamen sie ins Grübeln: Irgendetwas mussten sie falsch berechnet haben. Doch
sie fanden keine Fehler. War am Ende ihre ganze Theorie ungültig? Derzufolge war am
Anfang der Urknall. Seitdem dehnt sich der Raum aus. Die in ihm enthaltenen
Galaxien bewegen sich also voneinander weg wie Rosinen in einem aufgehenden
Hefeteig. Aus der Geschwindigkeit dieser Expansion kann das Weltalter
berechnet werden, wobei die Wissenschaft annahm, dass die Ausdehnung von der
Schwerkraft gebremst wird. Genau da aber, wie seit wenigen Wochen bekannt
ist, lag der Denkfehler. Ein
besonderer Typ von Supernovae - das sind gewaltige Sternenexplosionen, die
noch am Rand des Universums gesehen werden können - ermöglicht die Bestimmung
ihrer Entfernungen auf zwei Arten: durch die Analyse des Lichtspektrums oder
die Analyse der Helligkeit. Die
Helligkeits-Analyse, so haben die Forscher jetzt erkannt, liefert stets die
größeren Entfernungen - und ist absolut zuver-lässig. Die bisher mit
Spektralanalyse ermittelten Daten sind falsch. Das bedeutet: Das Weltall hat
sich früher langsamer ausgedehnt als heute, ist also älter als wir dachten.
Und damit passen auch die scheinbar zu alten Sterne wieder ins Bild. Von
Dr. Helmut Reefschläger (in der
Rundfunkzeitung „HÖR ZU“) |
Ein
Licht am Ende des Universums: Das Weltall ist älter, als wir bisher
glaubten zurück
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